Die häufigsten Zulassungskriterien für diese Strategie sind:

  • Gleason-Score 3+3 (entspricht der ISUP-Klassifikation 1)
  • Klinisches Stadium cT1c oder cT2a
  • PSA < 10 ng/mL

In neueren Kohorten hat sich die aktive Überwachung als praktikabler Ansatz für ausgewählte Patienten mit einem Gleason-Score von 3+4 (ISUP 2) erwiesen. Die Eignung für ein aktives Überwachungsprogramm muss individuell mit einem fachkundigen Urologen besprochen werden. Als mittel- bis langfristige Strategie umfasst dieses Managementsystem die regelmäßige Kontrolle der Tumorentwicklung durch regelmäßige PSA-Tests, Magnetresonanztomographien (MRT) und Biopsien. Eine aktive Behandlung kann eingeleitet werden, wenn der Krebs fortschreitet oder wenn sich das vom Patienten wahrgenommene Risiko-Nutzen-Verhältnis im Laufe der Zeit ändert.

Vorteile der aktiven Überwachung

  • Vermeiden oder Verzögerung von Nebenwirkungen, die üblicherweise mit einer aktiven Behandlung einhergehen (erektile Dysfunktion, Harninkontinenz, Störungen der Darmfunktion usw.)
  • Vermeidung von Risiken und Unannehmlichkeiten, die mit einem Eingriff im Operationssaal verbunden sind (Vollnarkose, Erholung nach dem Eingriff, Narbenbildung usw.)
  • Keine Beeinträchtigung der Kontrolle des Tumors, der im Falle eines Fortschreitens der Erkrankung behandelt werden kann

Nachteile der aktiven Überwachung

  • Risiko des unkontrollierten Fortschreitens des Tumors, welches die Wirksamkeit der Behandlung beeinträchtigen kann. Es wurde jedoch in mehreren Studien festgestellt, dass dieses Risiko bei geeigneten Patienten sehr gering ist.
  • Regelmäßige Prostatabiopsien, Erhöhung der mit diesem Verfahren verbundenen Beschwerden und potenzielles Risiko einer Sepsis (insbesondere bei wiederholten transrektalen Biopsien)
  • Erhöhte Anzahl von Nachuntersuchungen während des Überwachungszeitraums (regelmäßige MRT, PSA-Tests und Biopsien)
  • Angst aufgrund der Überwachung, da der Krebs im Organ bleibt und nicht behandelt wird

Wachsames Abwarten

Das wachsame Abwarten ist eine Behandlungsstrategie, die der aktiven Überwachung ähnelt. Der Hauptunterschied besteht darin, dass im Rahmen eines Programms für wachsames Abwarten weniger oder gar keine diagnostischen Folgeuntersuchungen durchgeführt werden. Folglich sind die mit wiederholten Biopsien verbundenen Nebenwirkungen geringer, da die Verfahren aus dem Überwachungsplan gestrichen werden.

Umgekehrt wird ein Fortschreiten des Krebses möglicherweise nicht oder weniger schnell entdeckt als bei einem aktiven Überwachungsprogramm.

Aus diesem Grund wird wachsames Abwarten oft für Patienten empfohlen, deren Lebenserwartung < 10 Jahre beträgt und die Gefahr laufen, an einer anderen Ursache als Prostatakrebs zu sterben. Ihre Lebensqualität kann durch die Vermeidung von behandlungs- oder diagnosebedingten Nebenwirkungen erhalten bleiben.

Das wachsame Abwarten kann auch Patienten mit höherem Risiko (mittleres oder hohes Risiko) angeboten werden, sofern das Nutzen-Risiko-Verhältnis in Bezug auf die Lebenserwartung erhalten bleibt.

Wie ermöglicht die KOELIS® Technologie eine bessere aktive Überwachung?

KOELIS® entwickelt seit über einem Jahrzehnt 3D-Bildgebungstechnologien zur besseren Diagnose, Visualisierung und Überwachung von Prostatakrebs. Unsere neueste Plattform, KOELIS Trinity®, integriert all diese Technologien in einen intelligenten, intuitiven und effizienten Workflow, von dem alle Patienten mit Prostatakrebs profitieren können.

Die Qualität der Überwachung des Krebsstadiums ist zentral für die Effektivität eines aktiven Überwachungsprogramms. Wiederholte Folgebiopsien in spezifischen Zeitabständen bilden die Eckpfeiler der Strategie und ermöglichen, das Fortschreiten der Krankheit zu verfolgen; insbesondere dann, wenn sich der Gleason-Score oder die Größe des Tumors ändern.

Das standardmäßige Biopsieverfahren zur aktiven Überwachung besteht aus zwölf transrektalen oder transperinealen Biopsiekernen in zufälligen Bereichen der Prostata, um die potenziellen Krebsherde zu identifizieren (Abbildung 1).

Standard scheme for 12 cores systematic biopsyAbbildung 1: Standardschema für die systematische Biopsie mit zwölf Kernen

Die größten Nachteile dieses konventionellen Ansatzes sind:

  • Diese Biopsien werden mit 2D-Ultraschall durchgeführt, was aufgrund der Schwierigkeit für den Arzt, das Organ kognitiv in 3D abzubilden, zu einer heterogenen Probenahme in der Prostata führt. Diese heterogene Entnahme kann dazu führen, dass große Bereiche der Prostata ununtersucht bleiben.
  • Die Lage der Biopsiekerne wird nicht von einer Biopsieuntersuchung zur nächsten aufgezeichnet. Es ist daher für den Arzt unmöglich, genau zu wissen, ob Folgebiopsien an genau derselben Stelle wie zuvor entnommen werden und ob sich das Krebsstadium eines früheren positiven Kerns weiterentwickelt hat oder nicht.

KOELIS Trinity® löst diese beiden Probleme und hilft dem Arzt bei der Wahl der besten Behandlungsstrategie für jeden Patienten:

  • Alle Biopsiekernpositionen und räumlichen Koordinaten werden im KOELIS Trinity® System gespeichert, nicht nur zur aktiven Überwachung, sondern für alle Biopsieuntersuchungen. Dieses speziell für jeden Patienten erstellte 3D-Modell (Abbildung 2) ermöglicht es Ärzten, den Fall eines jeden Patienten jederzeit zu überprüfen.

active surveillance

Abbildung 2: 3D-Prostatamodell nach einer systematischen Biopsieuntersuchung, bei der zwei Kerne positiv getestet wurden (rot)

  • Zum Zeitpunkt einer erneuten Biopsie kann der Arzt die Akte des Patienten einsehen und alle Informationen der Biopsieuntersuchungen gesammelt abrufen. Die KOELIS Trinity® 2nd-Look-Technologie ermöglicht die erneute Biopsie früherer positiver Bereiche, aber auch die Beprobung von Bereichen der Prostata, die bei der vorherigen Untersuchung möglicherweise nicht untersucht wurden (siehe Abbildung 3).

3D Prostate map after a second biopsy exam

Abbildung 3: 3D-Prostatamodell nach einer zweiten Biopsieuntersuchung: frühere negative Kerne sind blau (lila, wenn positiv), neueste negative Kerne sind grün (rot, wenn positiv)

Darüber hinaus kann die 2nd-Look-Technologie mit anderen KOELIS Trinity® Technologien wie der MRT/US-Fusiontechnologie kombiniert werden (siehe Abbildung 4). Dies entspricht den jüngsten aktiven Überwachungsprotokollen, bei denen zwischen den Biopsieuntersuchungen wiederholte MRT-Untersuchungen durchgeführt werden können.

3D Prostate map after a second biopsy exam with mri targets

Abbildung 4: 3D-Modell der Prostata nach einer zweiten Biopsieuntersuchung mit MRT-Zielen: das rosa gefärbte Areal wurde von einer früheren MRT erfasst, die jüngste MRT zeigt einen orangenen Bereich. Gezielte und systematische Biopsiekerne wurden während der ersten und der jüngsten 2nd-Look-Untersuchung erfasst.

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Publikationen:

  • The role of MRI in active surveillance for men with localized prostate cancer- Recabal P et al. Curr Opin Urol – November 2015
  • Integrated US-MR fusion images and MR targeted biopsies. What are their role and value in the detection and follow-up of prostate cancer.- Delongchamps et al.Arch Esp Urol. April 2015
  • A novel technique using three-dimensionally documented biopsy mapping allows precise re-visiting of prostate cancer foci with serial surveillance of cell cycle progression gene panel.Ukimura et al. –Prostate – June 2015
  • Innovations in prostate biopsy strategies for active surveillance and focal therapy.Ukimura et al.-Curr Opin Urol – March 2011

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